„Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat.”
(1. Petrus 4, 10a nach „Hoffnung für alle”)

Wenn ich dieses Bibelwort als Thema wähle und mich dabei an Mütter und Väter wende, kann ich förmlich das leise oder mitunter sogar laute Seufzen hören. Denn ich vernehme gleichzeitig auch mein eigenes Seufzen, wenn ich solch einen Satz in der Bibel lese: „Schon wieder etwas, was ich tun soll!”, „Noch mehr Arbeit!?”, „Dienen, dienen, immer nur dienen!” ...

Aber brechen Sie an dieser Stelle Ihre Lektüre nicht ab. Denn es steckt noch mehr in diesem Satz als Arbeit. Natürlich, wenn man Kinder hat, hat man auch einen ganz ordentlichen Packen an Pflichten. Es gibt so vieles, was einfach getan werden muss: da muss Essen gekocht werden, die Kinder müssen versorgt werden, es müssen Berge von Wäsche gewaschen werden, der Staub grinst auch schon wieder höhnisch vom Regal herunter, der Müll muss beseitigt werden und draußen sieht´s auch mal wieder ziemlich trüb aus, oder sind´s doch nur die Fenster(?) ... und dazwischen bereichern und belasten noch alle möglichen vorhergesehenen und vor allem unverhergesehenen Ereignisse den Alltag.  -  Und, in all dem sollen wir jetzt auch noch dem Anderen dienen?  -  Hmm, vielleicht bleibt mir dafür ja am Freitag noch etwas Zeit, falls da nichts Unplanmäßiges dazwischen kommt.

Aber was stand noch einmal in dem Bibelvers? Ich soll anderen mit meinen Begabungen dienen. Wenn ich mir bei dieser Aussage nicht ganz sicher bin, was sie für mich konkret bedeutet, kann dies eigentlich zweierlei Ursachen haben. Zum einen, dass es Gaben gibt, die noch unentdeckt in mir schlummern, die es aber nun zu heben und einzusetzen gilt; oder zum anderen, dass ich das, was im Bibeltext von mir gefordert wird längst schon (unbewußt) tue. Denn wer sich für Kinder entschieden hat, sie versorgt und erzieht, der erfüllt bereits Gottes Plan und er dient damit anderen mit seinen Gaben und Fähigkeiten. Und da auch wir als Eltern einzigartig gemacht sind, ist auch unser Dienst an den Kindern sehr unterschiedlich geprägt. Doch leider verstehen wir die Stärken Anderer, wie: „Oh, die ist so viel geduldiger mit ihren Kindern”, oder: „Mensch, kann die gut kochen - alles macht sie selbst” viel zu oft als Mangel eigener Fähigkeiten. Doch Sie können sicher sein, dass auch Sie eine Gabe haben, die andere nicht oder nicht in dieser Form besitzen. Sie sind vielleicht nicht so geduldig wie andere, aber dafür bitten Sie vielleicht Ihr Kind um Verzeihung, wenn zu Unrecht ein lautes Wort gefallen ist. Dadurch kann Ihr Kind viel lernen und auch mit eigenem Versagen besser umgehen. Sie können vielleicht nicht so gut kochen wie andere, aber im Vorlesen sind Sie vielleicht Klasse. Beobachten Sie sich ruhig einmal ganz genau. Entdecken Sie jede auch noch so kleine (und in Ihren Augen vielleicht unbedeutende) Gabe und loben Sie Gott, Ihren Schöpfer dafür.

Doch dieser Bibelvers zum Thema Dienen hat auch noch eine andere Dimension. Denn so wie dieser Vers an mich gerichtet ist, gilt er auch für die anderen um mich herum. Dies bedeutet, dass ich meinerseits widerum bereit sein muss, mir dienen zu lassen. Ich möchte das an dieser Stelle gern noch einmal ausdrücklich betonen, weil ich weiß, dass vor allem Mütter dazu neigen, alles selbst schaffen zu wollen. Kein Wunder, die heutige Gesellschaft führt uns ja auch städig in Form von Werbung, Dokumentationen und Debatten vor Augen, was man als Frau alles zu managen hat - andere mit sieben Kindern schaffen es schließlich sogar, Job und Karriere unter einen Hut zu kriegen.

Ich selbst neige auch oft dazu, Hilfen in den Wind zu schlagen. „Das geht schon!” „Danke, das schaff´ ich schon allein!” „Alles bestens!” Man will anderen nicht zur Last fallen, und was noch viel wichtiger ist, man will anderen ja auch beweisen, dass man eine gute Mutter ist, die spielend jedes Problem meistert. Aber so spielend meistern wir eben oftmals nicht jedes Problem. Das schafft niemand - und das müssen und sollen wir auch gar nicht. Was meinen Sie, wozu Gott unsere Mitmenschen erschaffen hat? Wir sollen miteinander leben, uns ergänzen und helfen. Lesen Sie einmal 1. Korinther 12, 12-27. Hier vergleicht Paulus die Gemeinde mit einem Körper und allen dazugehörenden Gliedern. Jedes Körperteil hat seinen Platz und seine besondere Aufgabe. Nur so kann der ganze Körper funktionieren. Versuchen Sie also nicht Hand, Fuß und Kopf in einem zu sein. Überlassen Sie getrost anderen, was diese besser können und geben Sie ihnen somit die Gelegenheit, ihre Gaben einzusetzen. Dies können schon kleine Dinge sein. Meine Großeltern wollen mir zum Beispiel gern kleine Aufgaben abnehmen. Oft verwehre ich es ihnen aber, weil ich sie scheinbar nicht belasten will, aber eigentlich nur zu stolz bin und es gern selbst schaffen will. Ich bemerke in diesen Momenten ihre Enttäuschung. Sie wollten mir schließlich nur etwas Gutes tun, und außerdem macht es ihnen auch Spaß gebraucht zu werden. Ich muss also auch lernen, mir hin und wieder einmal helfen zu lassen.

Achten Sie demnächst einmal darauf und nehmen Sie angebotene Hilfe in Anspruch. (Niemand kann alles allein, und anderen macht es Freude, wenn sie helfen dürfen.) Denn schließlich soll jeder „dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat.”



Dient einander mit den Fähigkeiten, die Gott euch geschenkt hat.

1. Petrus 4, 10a

Dienen - immer nur ich!?


„Jeder soll dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat.”
(1. Petrus 4, 10a nach „Hoffnung für alle”)

Wenn ich dieses Bibelwort als Thema wähle und mich dabei an Mütter und Väter wende, kann ich förmlich das leise oder mitunter sogar laute Seufzen hören. Denn ich vernehme gleichzeitig auch mein eigenes Seufzen, wenn ich solch einen Satz in der Bibel lese: „Schon wieder etwas, was ich tun soll!”, „Noch mehr Arbeit!?”, „Dienen, dienen, immer nur dienen!” ...

Aber brechen Sie an dieser Stelle Ihre Lektüre nicht ab. Denn es steckt noch mehr in diesem Satz als Arbeit. Natürlich, wenn man Kinder hat, hat man auch einen ganz ordentlichen Packen an Pflichten. Es gibt so vieles, was einfach getan werden muss: da muss Essen gekocht werden, die Kinder müssen versorgt werden, es müssen Berge von Wäsche gewaschen werden, der Staub grinst auch schon wieder höhnisch vom Regal herunter, der Müll muss beseitigt werden und draußen sieht´s auch mal wieder ziemlich trüb aus, oder sind´s doch nur die Fenster(?) ... und dazwischen bereichern und belasten noch alle möglichen vorhergesehenen und vor allem unverhergesehenen Ereignisse den Alltag.  -  Und, in all dem sollen wir jetzt auch noch dem Anderen dienen?  -  Hmm, vielleicht bleibt mir dafür ja am Freitag noch etwas Zeit, falls da nichts Unplanmäßiges dazwischen kommt.

Aber was stand noch einmal in dem Bibelvers? Ich soll anderen mit meinen Begabungen dienen. Wenn ich mir bei dieser Aussage nicht ganz sicher bin, was sie für mich konkret bedeutet, kann dies eigentlich zweierlei Ursachen haben. Zum einen, dass es Gaben gibt, die noch unentdeckt in mir schlummern, die es aber nun zu heben und einzusetzen gilt; oder zum anderen, dass ich das, was im Bibeltext von mir gefordert wird längst schon (unbewußt) tue. Denn wer sich für Kinder entschieden hat, sie versorgt und erzieht, der erfüllt bereits Gottes Plan und er dient damit anderen mit seinen Gaben und Fähigkeiten. Und da auch wir als Eltern einzigartig gemacht sind, ist auch unser Dienst an den Kindern sehr unterschiedlich geprägt. Doch leider verstehen wir die Stärken Anderer, wie: „Oh, die ist so viel geduldiger mit ihren Kindern”, oder: „Mensch, kann die gut kochen - alles macht sie selbst” viel zu oft als Mangel eigener Fähigkeiten. Doch Sie können sicher sein, dass auch Sie eine Gabe haben, die andere nicht oder nicht in dieser Form besitzen. Sie sind vielleicht nicht so geduldig wie andere, aber dafür bitten Sie vielleicht Ihr Kind um Verzeihung, wenn zu Unrecht ein lautes Wort gefallen ist. Dadurch kann Ihr Kind viel lernen und auch mit eigenem Versagen besser umgehen. Sie können vielleicht nicht so gut kochen wie andere, aber im Vorlesen sind Sie vielleicht Klasse. Beobachten Sie sich ruhig einmal ganz genau. Entdecken Sie jede auch noch so kleine (und in Ihren Augen vielleicht unbedeutende) Gabe und loben Sie Gott, Ihren Schöpfer dafür.

Doch dieser Bibelvers zum Thema Dienen hat auch noch eine andere Dimension. Denn so wie dieser Vers an mich gerichtet ist, gilt er auch für die anderen um mich herum. Dies bedeutet, dass ich meinerseits widerum bereit sein muss, mir dienen zu lassen. Ich möchte das an dieser Stelle gern noch einmal ausdrücklich betonen, weil ich weiß, dass vor allem Mütter dazu neigen, alles selbst schaffen zu wollen. Kein Wunder, die heutige Gesellschaft führt uns ja auch städig in Form von Werbung, Dokumentationen und Debatten vor Augen, was man als Frau alles zu managen hat - andere mit sieben Kindern schaffen es schließlich sogar, Job und Karriere unter einen Hut zu kriegen.

Ich selbst neige auch oft dazu, Hilfen in den Wind zu schlagen. „Das geht schon!” „Danke, das schaff´ ich schon allein!” „Alles bestens!” Man will anderen nicht zur Last fallen, und was noch viel wichtiger ist, man will anderen ja auch beweisen, dass man eine gute Mutter ist, die spielend jedes Problem meistert.

Aber so spielend meistern wir eben oftmals nicht jedes Problem. Das schafft niemand - und das müssen wir auch gar nicht. Was meinen Sie, wozu Gott unsere Mitmenschen erschaffen hat? Wir sollen miteinander leben, uns ergänzen und helfen. Lesen Sie einmal 1. Korinther 12, 12-27. Hier vergleicht Paulus die Gemeinde mit einem Körper und allen dazugehörenden Gliedern. Jedes Körperteil hat seinen Platz und seine besondere Aufgabe. Nur so kann der ganze Körper funktionieren. Versuchen Sie also nicht Hand, Fuß und Kopf in einem zu sein. Überlassen Sie getrost anderen, was diese besser können und geben Sie ihnen somit die Gelegenheit, ihre Gaben einzusetzen. Dies können schon kleine Dinge sein. Meine Großeltern wollen mir zum Beispiel gern kleine Aufgaben abnehmen. Oft verwehre ich es ihnen aber, weil ich sie scheinbar nicht belasten will, aber eigentlich nur zu stolz bin und es gern selbst schaffen will. Ich bemerke in diesen Momenten ihre Enttäuschung. Sie wollten mir schließlich nur etwas Gutes tun, und außerdem macht es ihnen auch Spaß gebraucht zu werden. Ich muss also auch lernen, mir hin und wieder einmal helfen zu lassen.

Achten Sie demnächst einmal darauf und nehmen Sie angebotene Hilfe in Anspruch. (Niemand kann alles allein, und anderen macht es Freude, wenn sie helfen dürfen.) Denn schließlich soll jeder „dem anderen mit der Begabung dienen, die ihm Gott gegeben hat.”



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